Dienstag, 22. Mai 2012

Dietrich Fischer-Dieskau verstorben

Am vergangenen Freitag (18. Mai) ist mit dem Bariton Dietrich Fischer-Dieskau einer meiner absoluten Lieblingssänger im Alter von fast 87 Jahren verstorben.
Er konnte auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken, während der er nicht nur als Sänger sondern unter anderem auch als Schriftsteller, Dozent und Rezitator (dies vor allem nach Beendigung seiner aktiven Sängerlaufbahn Ende 1992) tätig war.
Seine große sängerische Bandbreite, die sich sowohl auf den Bereich der Oper wie auch auf das Gebiet der geistlichen Musik (vor allem der von Johann Sebastian Bach) und natürlich des Liedgesangs erstreckte, ist in unzähligen Aufnahmen, die während der Jahrzehnte seines Wirkens entstanden sind, bestens dokumentiert und somit wird sein großartiges Schaffen der Nachwelt erhalten bleiben!

Mir haben immer seine deutliche, plastische Aussprache und die damit verbundene stimmliche Präsenz besonders gut gefallen – diese (bei Sängern ja nicht immer selbstverständliche) Textverständlichkeit, gepaart mit einem großen gestalterischen Talent, sind auch die besonderen Markenzeichen von „FiDi“ gewesen!

Meine Lieblingsaufnahmen von und mit ihm (live konnte ich ihn leider nicht mehr auf einer Bühne oder einem Konzertpodium erleben) sind vor allem die Einspielungen der Mozart-Opern, die Karl Böhm in den 1960er und 1970er Jahren für die Deutsche Grammophon vorgenommen hat: Papageno, Graf Almaviva und der Don Giovanni.
Dazu dann natürlich die zahlreichen Liedaufnahmen, vor allem von Schubert, Schumann und Wolf.
Und die zahlreichen Früchte seiner Zusammenarbeit mit dem von mir auch hoch geschätzten Karl Richter, so z. B. die Titelrolle in Händels Giulio Cesare in Egitto
und die Mitwirkung in vielen von Richter eingespielten Bach-Kantaten, vor allem die Solo-Kantate BWV 82 „Ich habe genug“!
Und – sicher einer der Meilensteine der Karriere dieses großen Sängers – seine Mitwirkung bei der Uraufführung des War Requiem von Benjamin Britten im Jahr 1962.

1 Kommentar:

  1. Nicht zu vergessen seine Winterreise! Von unvorstellbarer Schönheit und Sensiblität. Einfach grandios - und unvergleichlich - bis heute. Ja!

    AntwortenLöschen