Mittwoch, 19. Dezember 2012

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Vorweihnachtszeit – warum muss man grade jetzt immer sooo viele Termine haben, obwohl man gerade diese Zeit im Jahr doch so gerne etwas ruhiger und besinnlicher angehen würde?
In diesem Jahr ist es wirklich wie verhext, so schlimm war es schon lange nicht mehr – ich musste sogar (und das will schon etwas heißen) in den beiden vergangenen Wochen die Lunch-Time-Orgel ausfallen lassen, weil ich just an den Mittwochen (ist das wirklich der korrekte Plural?) nicht in Düsseldorf sein konnte!

Umso schöner, dass ich es wenigstens heute geschafft habe, die letzte Lunch-Time-Orgel dieses Jahres noch mitnehmen und mir eine gute halbe Stunde Auszeit bei weihnachtlicher Orgelmusik gönnen zu können!

Das Programm des heutigen Mittagskonzerts war natürlich bereits ganz von weihnachtlicher Atmosphäre geprägt - Organist Wolfgang Abendroth spielte folgende Stücke für uns:

Georg Böhm (1661-1733)
Choralbearbeitung „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr‘!“
Variationen über das Weihnachtslied „Gelobet seist du, Jesu Christ“

Dietrich Buxtehude (1637-1707)
Choralbearbeitung „In dulci jubilo“
Choralbearbeitung „Puer natus in Bethlehem“

Marcel Dupré (1886-1971)
Variations sur un Noël op. 20


Zu Beginn erklangen vier kürzere Stücke von zwei Meistern des norddeutschen Orgelbarocks – Variationen und Bearbeitungen schöner alter Weihnachtslieder.

Das Hauptstück des heutigen Konzerts bildeten dann aber die 10 Variationen des Franzosen Marcel Dupré über ein altes französisches Noël (also ein Weihnachtslied):
Das charakteristische, wohl aus dem 15. Jahrhundert stammende Lied Noël nouvelet, das man auch heutzutage und hierzulande immer wieder mal auf Weihnachts-CDs finden kann und das ich wegen seiner eingängigen Melodie und seines Rhythmus‘ sehr gerne mag.
Ich wusste gar nicht, dass Dupré über dieses Lied Variationen für Orgel komponiert hat – ausgesprochen raffinierte Variationen, wie man sagen muss:
Es gibt da unter anderem mehrere Kanons, in denen die Liedmelodie in klassischer Kanon-Manier (aber auf unterschiedlichen Tonhöhen!) sich selber hinterherläuft; einige recht skurril bzw. amüsant anmutende, ausgesprochen schnelle Virtuosenstücke und das Ganze wird dann noch von einem Fugato und einer wilden Toccata gekrönt und abgeschlossen, die dem Organisten noch einmal alles abverlangen an Finger- und Fußfertigkeit!

Ein schöner und passender Abschluss eines weiteren Orgelmusikjahres – ich freue mich schon auf das nächste!

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